Bob Dylan bekommt den Literaturnobelpreis

Katherine Mansfield * 1888
E.E. Cummings * 1894
Hannah Arendt * 1906
Peter Nádas * 1942
haben heute Geburtstag.
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Gefunden am 13.10.2017 im „Deutsche Gedichte Kalender 2017“

Christian Friedrich Daniel Schubart
Es ist genug
Es ist genug! So nimm denn meine Seele,
Die müde Seele nimm zu dir.
Du weißt, wie ich die Augenblicke zähle,
Du kennst dieß bange Herz in mir,
Das oft, getäuscht, dem Tod entgegenschlug:
Es ist genug!Mich lockt nicht mehr die bunte Pracht der Erde,
Gold ist mir Staub und Ehre Tand;
Der frechen Lust einladende Gebehrde,
Der Stolz im strahlenden Gewand,
Des Schwelgers Tisch, vom süßen Gifte schwer,
Lockt mich nicht mehr.
Die Thorheit geht der Weisheit hier zur Seite,
Und bei der Wahrheit steht der Wahn;
Die Künste sind nicht mehr der reinen Freude,
Sie sind der Wollust unterthan:
Die Tugend klagt; in schwarzen Klausen weint
Der Menschenfreund.
Selbst der Natur unschuldigstes Vergnügen
Wird oft durch’s Schmerzgefühl entweiht,
Daß unter Blumen Menschenbeine liegen
Und daß der Thron der Eitelkeit
Vom sanften West und Todtenduft beweht
Auf Schädeln steht.

Der junge Mai, verstrickt in Rosenfesseln,
Stirbt, wie der Käfer, den er nährt;
Die Lilie verwelkt mit rauhen Nesseln,
Die Rose wird vom Wurm versehrt;
Die Blüthe fällt; des goldnen Abends Pracht
Verschlingt die Nacht.

Sprich, Gott, wie lang‘ ich noch im Schauerthale
Als ein Gebundner schmachten soll?
Ist’s bald genug? Und ist die Leidensschale
Nicht bald von meinen Thränen voll?
Sind Seufzer, tief ins Herzblut eingetaucht,
Nicht bald verhaucht?

Es ist genug! Entrück mich den Gefahren,
Der Aengsten meiner Lebenszeit!
Bin ich denn nicht, wie meine Väter waren,
Ein Wurm, ein Spiel der Eitelkeit.
O Vater, dessen Ruthe mich zerschlug:
Es ist genug!

Zur Ewigkeit, ich fühl’s, bin ich geboren;
Hier bin ich Wandrer, Bürger nicht!
Mein Erbe ist, du Gott! hast es geschworen;
Mein ewig Erbe ist im Licht.
Ist’s Sünde denn, wenn meine Seele schreyt
Nach Ewigkeit?

Genug, genug! Es ist genug gejammert;
Genug hab‘ ich die bleiche Hand
Ins Gitter meines Kerkers eingeklammert,
Und Seufzer himmelan gesandt.
Genug hab‘ ich die Fessel rasseln hören,
Die ein verworfner Bruder trug!
Gott! sprich einmal: Versiegt sind deine Zähren,
Es ist genug!
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Am Rosenmontag, den 16.Februar 2015 haben wir das auf unserem Blog veröffentlicht:

»Wenn ich nicht Bob Dylan wäre, würde ich vermutlich selbst denken, dass Bob Dylan mir eine Menge Antworten geben kann.«
Bob Dylan

Letzte Woche kam ein Kunde in den Laden und verlangte seine bestellte Bob Dylan-LP. Vinyl und nicht CD. Er schimpfte über die neue Platte des Großmeisters, weil sie wirklich schei… sei. Er hätte sie sich schon angehört. Auf meine sehr naive Antwort: Na ja, es sei ja auch seine 36. Scheibe und die Kritiken seien wirklich vernichtend gewesen, lacht er beim Hinausgehen und sagt, dass er ca. 150 Scheiben von Dylan daheim hätte und er brauche sie halt alle und es hat immer wirklich sehr schlechte Platten von ihm gegeben. Darauf habe ich ihn auf das Buch von Maik Brüggemeyer aufmerksam gemacht. Mit großen Ohren sagte er, dass ich ihm das Buch sofort reservieren solle, wenn es da sei.
Jetzt ist es soweit.

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Maik Brüggemeyer:Catfish
Ein Bob Dylan Roman
Metrolit Verlag € 22,00

Bob Dylan verfolgt mich in den letzten Wochen. Durch meine Entdeckung von Dylan Thomas‘ „Unter dem Milchwald / Under Milkwood“ und durch seine neue Platte, die ich natürlich für den Laden und die Fans bestellen musste.
Jetzt bin ich selbst angefixt, höre verdammt viel von seiner Musik und habe mir das dicke Buch mit seinen Liedtexte auf englisch und in der deutschen Übersetzung von Gisbert Haefs in der Bibliothek besorgt, da es im Moment nicht lieferbar ist. Gut, dass ich einen Bibliothelsausweis besitze.

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Maik Brüggemeyer ist Redakteur beim deutschen Musikmagazin „Rolling Stone“ und hat sich auf unkonventionelle Art und Weise seinem Helden genähert. Im Bibliotheksregal steht ein halber Meter Dylan-Biografien und Brüggemeyer meint, dass er da kein Buch hinzufügen will. Wie also vorgehen? Er reist einfach nach new York, um Dylan selbst zu treffen. Anhaltspunkte hat er genug. Ein Kneipe namens „Catfish“, das dem Buch seinen Namen gab und gleichzeitig ein Lied von Dylan ist. Das „Bitter End“, eine Kneipe, ein Falafel-Stand, Personen, die er treffen will, sind die Aufhänger für sein Buch. Dabei fiel mir auf, dass Felicitas Hoppe mit ihrer „Biografie“ „Hoppe“ so ähnlich vorgegangen ist. Bei ihr war es ein Kneipenschild „Red Lobster“ in Manhattan, das so auch nicht auffindbar und an diesen halb fiktiv, halb tatsächlichen Fakten hangeln sich beide entlang.

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Brüggemeyer trifft tatsächlich auf Dylan. Oder ist er es etwa nicht? Zu Beginn weiß er es nicht, aber nach mehreren Abenden mit diesem Menschen, in verschiedenen Kneipen, in denen der Fremde oft anders aussieht und sich an die Gespräche des Vorabends zum Teil nicht erinnern kann, entsteht so etwas wie Freundschaft zwischen den beiden. Wobei dieser Dylan immer mal wieder verschwunden ist und Brüggemeyer irgendwelche versteckten Botschaften mit auf den Weg gibt, wo er vielleicht wieder auffindbar ist. Die Gespräche beruhen zum Teil auf echten Interviewtexten, oder auch aus Liedzitaten. So, wie es dem Autor gerade passt. Unglaublich witzig und beim Lesen wurde ich richtig angefixt, Dylan zu hören. Dank dieser Internet-Streaming-Portale ist dies ja nicht mehr kompliziert. Gleichzeitig hat der Autor eine eigene Playlist auf Spotify zusammengestellt. So können Sie beim Lesen die passende Musik hören.
Ein großer Lesegenuß, der dazu geführt hat, dass ich tatsächlich mit dem Stift in der Hand gelesen habe und mir Adressen unterstrichen habe, für einen eventuellen weiteren New York-Besuch. Wer weiß.
Maik Brüggemeyer nähert sich unorthodox einem der größten Künstler unserer Zeit, einer Person, die es immer wieder geschafft, sich selbt zu ändern, aus sich selbst eine Kunstfigur gemacht hat, die einfach nicht zu fassen ist. Auf seiner Never Ending Tour reist Dylan seit Jahren um die Welt, spielt, singt und ist somit immer auf Achse, wie ein rollender Stein. Immer im Fluss, immer im Wandel.

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Verzeichnisse über Dylans Lieder, Bücher, Filme über ihn und vieles mehr, ergänzen das Buch, das gerade nicht für Dylan-Fachleute geschrieben ist.
Mehr mag ich auch gar nicht über das Buch schreiben. Einfach selbst Reinschmökern. Es lohnt sich.

Die Playlist zum Buch
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Heute liest und schreibt Marco Kerler bei uns in der Buchhandlung.
Um 19 Uhr geht es los.

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Rosenmontag

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Heute haben
Wilhelm Heinse * 1746
Joseph Victor von Scheffel * 1826
Nikolai Leskow * 1831
Alfred Kolleritsch * 1931
Agaron Appelfeld * 1932
Richard Ford * 1944
Ian Banks * 1954
Geburtstag
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»Wenn ich nicht Bob Dylan wäre, würde ich vermutlich selbst denken, dass Bob Dylan mir eine Menge Antworten geben kann.«
Bob Dylan

Letzte Woche kam ein Kunde in den Laden und verlangte seine bestellte Bob Dylan-LP. Vinyl und nicht CD. Er schimpfte über die neue Platte des Großmeisters, weil sie wirklich schei… sei. Er hätte sie sich schon angehört. Auf meine sehr naive Antwort: Na ja, es sei ja auch seine 36. Scheibe und die Kritiken seien wirklich vernichtend gewesen, lacht er beim Hinausgehen und sagt, dass er ca. 150 Scheiben von Dylan daheim hätte und er brauche sie halt alle und es hat immer wirklich sehr schlecht Platten von ihm gegeben. Darauf habe ich ihn auf das Buch von Maik Brüggemeyer aufmerksam gemacht. Mit großen Ohren sagte er, dass ich ihm das Buch sofort reservieren solle, wenn es da sei.
Jetzt ist es soweit.

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Maik Brüggemeyer: „Catfish“
Ein Bob Dylan Roman
Metrolit Verlag € 22,00
als eBook € 15,99

Bob Dylan verfolgt mich in den letzten Wochen. Durch meine Entdeckung von Dylan Thomas‘ „Unter dem Milchwald / Under Milkwood“ und durch seine neue Platte, die ich natürlich für den Laden und die Fans bestellen musste.
Jetzt bin ich selbst angefixt, höre verdammt viel von seiner Musik und habe mir das dicke Buch mit seinen Liedtexte auf englisch und in der deutschen Übersetzung von Gisbert Haefs in der Bibliothek besorgt, da es im Moment nicht lieferbar ist. Gut, dass ich einen Bibliothelsausweis besitze.

IMG_2934

Maik Brüggemeyer ist Redakteur beim deutschen Musikmagazin „Rolling Stone“ und hat sich auf unkonventionelle Art und Weise seinem Helden genähert. Im Bibliotheksregal steht ein halber Meter Dylan-Biografien und Brüggemeyer meint, dass er da kein Buch hinzufügen will. Wie also vorgehen? Er reist einfach nach new York, um Dylan selbst zu treffen. Anhaltspunkte hat er genug. Ein Kneipe namens „Catfish“, das dem Buch seinen Namen gab und gleichzeitig ein Lied von Dylan ist. Das „Bitter End“, eine Kneipe, ein Falafel-Stand, Personen, die er treffen will, sind die Aufhänger für sein Buch. Dabei fiel mir auf, dass Felicitas Hoppe mit ihrer „Biografie“ „Hoppe“ so ähnlich vorgegangen ist. Bei ihr war es ein Kneipenschild „Red Lobster“ in Manhattan, das so auch nicht auffindbar und an diesen halb fiktiv, halb tatsächlichen Fakten hangeln sich beide entlang.

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Brüggemeyer trifft tatsächlich auf Dylan. Oder ist er es etwa nicht? Zu Beginn weiß er es nicht, aber nach mehreren Abenden mit diesem Menschen, in verschiedenen Kneipen, in denen der Fremde oft anders aussieht und sich an die Gespräche des Vorabends zum Teil nicht erinnern kann, entsteht so etwas wie Freundschaft zwischen den beiden. Wobei dieser Dylan immer mal wieder verschwunden ist und Brüggemeyer irgendwelche versteckten Botschaften mit auf den Weg gibt, wo er vielleicht wieder auffindbar ist. Die Gespräche beruhen zum Teil auf echten Interviewtexten, oder auch aus Liedzitaten. So, wie es dem Autor gerade passt. Unglaublich witzig und beim Lesen wurde ich richtig angefixt, Dylan zu hören. Dank dieser Internet-Streaming-Portale ist dies ja nicht mehr kompliziert. Gleichzeitig hat der Autor eine eigene Playlist auf Spotify zusammengestellt. So können Sie beim Lesen die passende Musik hören.
Ein großer Lesegenuß, der dazu geführt hat, dass ich tatsächlich mit dem Stift in der Hand gelesen habe und mir Adressen unterstrichen habe, für einen eventuellen weiteren New York-Besuch. Wer weiß.
Maik Brüggemeyer nähert sich unorthodox einem der größten Künstler unserer Zeit, einer Person, die es immer wieder geschafft, sich selbt zu ändern, aus sich selbst eine Kunstfigur gemacht hat, die einfach nicht zu fassen ist. Auf seiner Never Ending Tour reist Dylan seit Jahren um die Welt, spielt, singt und ist somit immer auf Achse, wie ein rollender Stein. Immer im Fluss, immer im Wandel.

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Verzeichnisse über Dylans Lieder, Bücher, Filme über ihn und vieles mehr, ergänzen das Buch, das gerade nicht für Dylan-Fachleute geschrieben ist.
Mehr mag ich auch gar nicht über das Buch schreiben. Einfach selbst Reinschmökern. Es lohnt sich.

Die Playlist zum Buch
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Heute Abend um 19 Uhr.
Weltpremiere!

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Eintritt frei
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