Dienstag, 10.Januar


Heute haben
Annette von Droste-Hülshoff * 1797
Ingeborg Drewitz * 1923
Jutta Treiber * 1949
Yasmina Khadra * 1955
Antonio Munoz Molina * 1956
Giselher W.Hoffmann * 1958
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„Wo man am meisten fühlt, weiß man am wenigsten zu sagen.“
Annette von Droste-Hülshoff
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Unser Bilderbuchtipp:


Susanne Straßer: „Suppe ist fertig!
Peter Hammer Verlag € 14,90
Pappbilderbuch ab 2 Jahren

12 Uhr – Zeit für Suppe! Der Tisch ist gedeckt, die Blumen stehen auf dem Tisch. Es fehlen nur noch die Gäste.
Als erstes kommt das Pferd und bringt gelbe Rüben. Schnippel schnippel. Deck auf. Deckel zu. Dann kommt die Gans und die Ziege, der Hund bringt einen Knochen, und das Eichhörnchen raspelt einen Tannenzapfen in die Suppe. Deckel auf. Deckel zu. Alle Tiere und das Kind sind gespannt und binden sich die Servietten um.
Aber was ist das??? Die Suppe schmeckt ja richtig bääääh.
Gut, dass das Schwein um die Ecke kommt und dass es bei jedem Essen einen guten Nachtisch gibt.
Susanne Straßer hat wieder ein tolles, lustiges Pappbilderbuch geschrieben und gemalt. Eine endlose Geschichte, da das Enkelkind Lilli sofort mehrere Wiederholungen gefordert hat.
Nachdem sie dann noch entdeckte, dass die Blumen auf dem Tisch auch noch weggefuttert wurden und die Vase leergetrunken, war die Freude groß. Und endlich dürften wir alle mal so richtig laut „bääääh!“ rufen.

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Montag, 9.Januar


Heute haben
Kurt Tucholsky * 1890
Karel Capek * 1890
Simone de Beauvoir * 1908
Hans Lebert * 1919
Heiner Müller * 1929
Klaus Schlesinger * 1937
Gisbert Haefs * 1950
Benjamin Lebert * 1982
Geburtstag
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„Der Mensch hat, neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören.“
Kurt Tucholsky
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Eine Vorankündigung für Ende Februar 2023.


Percival Everett: „Die Bäume“
Aus dem Amerikanischen von Nikolaus Stingl
Hanser Verlag € 26,00
Das Buch erscheint Ende Februar.
Als amerikanisches Taschenbuch € 14,90

Nach langer Zeit habe ich ich wieder einen Roman gefunden, den ich, zum allergrößten Teil, in einem Rutsch durchgelesen habe. So eine perfekte Mischung aus Parodie, Slapstick, schnellen Dialogen und einem Krimi, habe ich selten in einem Buch gefunden. Was erst so locker daherkommt, ist eine eiskalte Abrechnung mit dem us-amerikanischen Rassismus. Was mit zwei Morden in der Kleinstadt Money/Mississippi beginnt, endet mit einer großen Welle der Abrechnung.
In den letzten Tagen haben wir viel über die Wahl des Speakers des Kongress der USA lesen können und wie Ultrarechte ihre Macht eingesetzt haben. Diese Rechten, diese Rednecks, bestimmen den Alltag in der Gegend, in der der Roman spielt. Die Großväter haben Schwarze gelyncht und die erwachsenen Enkel sind jetzt noch stolz darauf. Was Percival Everett sich ausgedacht und zu Papier gebracht ist so stark und fesselnd, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich habe mich amüsiert, war schockiert und als der amerikanische Präsident (der mit der Tolle) auch noch auftaucht und eine seiner Reden hält, legt der Autor seine Finger tief in die Wunde der us-amerikanischen Demokratie.
Jetzt schon vormerken. Wir werden das Buch sicherlich an eine unserer 1.Seite vorstellen.
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„Lützerath muss bleiben“
Aus ganz Deutschland sind Menschen angereist, um die Räumung doch noch zu verhindern.

Zu einem geplanten Dorfspaziergang kam auch die Klimaaktivistin und Fridays-for-future-Sprecherin Luisa Neubauer. Vorab hatte sie Unterstützer dazu aufgerufen, ebenfalls zu kommen.

„Man merkt, dass anscheinend unterschätzt wurde, welche Kraft in diesem Ort steckt“, sagte Neubauer in Lützerath. „Hier zeigt eine Gesellschaft, dass sie versteht: Es geht um alles. Das Dorf hier ist überlaufen von Menschen, die aus der ganzen Republik angereist sind.“ Die Politik traue sich noch nicht, das anzuerkennen, „aber die Zivilgesellschaft schon“, so Neubauer. Die Kohle müsse im Boden bleiben. „Seit Jahren erleben wir die Klimafolgen, im Sommer 2022 wüteten in ganz Europa die gravierendsten Waldbrände, die Zerstörung muss aufhören, die bisher durch die deutsche Politik und Wirtschaft befeuert wird.“

Mehr dazu finden Sie hier.


Mittwoch, 4.Januar


Heute haben
Jakob Grimm * 1785
Gao Cingijan * 1940
Geburtstag
und es ist der Todestag von
Henri Bergson, Albert Camus, T.S.Eliot, Christopher Isherwood und Aharon Appelfeldt.
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T.S.Eliot (1888-1965)
Morning at the Window


They are rattling breakfast plates in basement kitchens,
And along the trampled edges of the street
I am aware of the damp souls of housemaids
Sprouting despondently at area gates.

The brown waves of fog toss up to me
Twisted faces from the bottom of the street,
And tear from a passer-by with muddy skirts
An aimless smile that hovers in the air
And vanishes along the level of the roofs.
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Unser Buchtipp:


Marilynne Robinson: „Jack
Aus dem Amerikanischen von Uda Strätling
S.Fischer Verlag € 26,00
Amerikanisches TB € 13,90

Die 80jährige US-amerikanische Autorin Marilynne Robinson schreibt ihre „Gilead“-Trilogie weiter.
Gilead, ein biblisches Land aus dem Alten Testament und eine fiktive Stadt in den USA ist der Ort, aus dem sie ihre Geschichten schreibt. So wie Sherwood Anderson, William Faulkner und auch Elizabeth Strout sammelt die Autorin ihre Figuren an diesem Ort, der sie dann auch nicht mehr loslässt. Angelegt als Trilogie, ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis, taucht Jack wieder auf, der schon in einem Vorgängerroman eine Rolle spielt. Dieser Vorgänger spielt allerdings nach diesem aktuellen.
Jack ein Herumtreiber, ein Gefallener, ein Verstoßener. Sein Vater ist Priester und er ist weiß.
Er stolpert über Della Miles, eine engagierte schwarze Lehrerin, und es entsteht eine Liebesgeschichte der besonderen Art. Denn in Gilead in Iowa der 50er Jahre herrscht der alltägliche Rassismus.
Marilynne Robinson erzählt wieder ein weiteres Stück amerikanische Geschichte. Nicht aus den Metropolen heraus, sondern aus einer Kleinstadt im Irgendwo. Sie schreibt über die Sehnsüchte und Hoffnungen der beiden Protagonisten, über die Schranken und Stolpersteine in den Familien und in der Gesellschaft und über den Begriff Heimat und Zuhause.

Leseprobe
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Gestern auf tagesschau.de

Von Leila Boucheligua, Nina Kunze und Lena Schmidt, SWR

Erreger aus Permafrostboden

Es ist nicht der Yeti, der tief im Eis als Gefahr lauert. Einem internationalen Forschungsteam gelang es, Viren, die jahrtausendelang vom Permafrost konserviert waren, zu reaktivieren. Ihre Untersuchungsergebnisse zu sogenannten „Zombieviren“ veröffentlichten sie vor Kurzem in einer Preprint-Studie. Das Team um Jean-Marie Alempic von der Universität Marseille hatte bereits 2014 und 2015 zwei funktionsfähige Viren im Permafrostboden entdeckt. Nun veröffentlichten die Wissenschaftler ihren Forschungsstand zu 13 weiteren, bislang unbekannten Viren aus dem Eis.
Doch wie kann es sein, dass Viren, die seit prähistorischen Zeiten inaktiv waren, mehrere tausend Jahre später wieder aktiv werden? Permafrostböden sind wie eine natürliche Kühltruhe, erklärt Guido Grosse, Leiter der Sektion Permafrostforschung am Alfred-Wegener-Institut. Er war daran beteiligt, die Bodenproben aus Sibirien zu gewinnen, die nun in Marseille untersucht wurden.
Viele der arktischen Eisschichten bestehen schon seit der letzten Eiszeit. In einigen Regionen könne man sogar noch Überreste von Mammuts finden, erläutert Grosse: nicht nur Knochen, sondern auch konservierte Haare, Fleisch und Blut. Im Gegensatz zu tropischen oder gemäßigten Klimazonen wird das organische Material im gefrorenen Boden nicht zersetzt. Bakterien, die für den Verfallsprozess sorgen, werden erst aktiv, wenn der Permafrost taut.

Den ganzen Artikel finden Sie hier.