Donnerstag, 5.Januar


Heute haben
Paula Ludwig * 1900
Fred Wander * 1917
Friedrich Dürrenmatt * 1921
Juan Goytisolo * 1931
Umberto Eco * 1932
Paul Ingendaay * 1961
Elke Naters * 1963
Geburststag
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„Je planmäßiger der Mensch vorgeht, um so wirkungsvoller trifft ihn der Zufall.“
Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
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Das Otl Aicher Jubeljahr ist vorbei und jetzt erscheint das passende Memory-Spiel:

Otl Aicher: „München 1972
Kartenspiel für Liebhaberinnen und Liebhaber des guten Designs
64 Memory-Karten mit 32 Piktogrammen
Detail € 29,90

„München 1972“ mit 32 Kartenpaaren auf. Die 21 Sportarten der Spiele – vom Radfahren zum Hochsprung oder zum Bogenschießen – sind ebenso vertreten wie weitere Piktogramme, die für Orientierung auf dem Gelände der Sportveranstaltung gesorgt haben. Diese Zeichen werden mittlerweile weltweit eingesetzt und sind fast nicht mehr wegzudenken.
Und jetzt ist natürlich Denken angesagt, wenn es ums Kärtcheneinsammeln geht.
Der Hersteller sagt: Nicht unter 14 Jahren. Ich meine: Na klar, weil die Kleinen eh immer gewinnen.
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Das Röstschmiede Café in Neu-Ulm macht eine Woche Urlaub.
Bei uns bekommen Sie den Kaffee.

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Sonntag, 22.Mai

Ein kleiner Nachklapp zur Buchpräsentation am vergangenen Donnerstag in der Stadtbibliothek Ulm mit der Einführungs- und Schlussrede des Verlegers Hubert Klöpfer, dem ich herzlich für die Übersendung derselben danken möchte.

Liebe Christine Langer, lieber Herr Slatky, lieber Herr Wiltschek von der Buchhandlung Jastram, liebe Premierengäste samt und sonders,

„Weil der Tag noch auf den Schultern liegt,
Sinken wir mit der blauen Stunde
In die Dämmerung“

Noch ist es jetzert mit der Dämmerung nicht gar soweit, aber mit diesen drei einladend schönen Zeilen Christine Langers begrüße ich Sie alle recht herzlich im Namen der Edition Hubert Klöpfer bei Kröner zu Christine Langers erster Lesung aus ihrem neuen Gedichtband „Ein Vogelruf trägt Fensterlicht“.
Ein Buch ist ein Buch ist ein Buch. Ja? Nein! Überhaupt nicht. Die Linien der Bücher sind verschieden, es gibt sottene und sottene, solche und solche …
Hören Sie (nur bloß) zwei kleine Beispiele über die verschiedenen Linien von Büchern – und dann noch einen apodiktischen Reich-Ranicki-Satz hinterher.
Jean Paul, nach langer Vorrede: „Und wenn ein Buch nicht wert ist, zweimal gelesen zu werden, ists auch nicht wert einmal gelesen zu werden.“
Und Marie von Ebner-Eschenbach: „Der wirkliche Zweck eines Buches ists, den Geist hinterrücks“ – also „hälinge“ „zum eigenen Denken zu verleiten“.
Schließlich noch, zum dritten, Marcel Reich-Ranicki, selbstherrlich, ich-überzeugt im Urteil wie er halt war: „Von 100 Büchern, die erscheinen, sind 99 schlecht – und das 100. ist schwach.“
Was ich damit auf die Schnelle beibringen, sagen will? Ein Dreifaches: Das Buch, um das es heute Abend geht, ist ein quasi „101“-stes, ist also das gute, eben grade das zum zweimal lesen, zum genauer lesen. Denn ja: es verleitet, es verführt zum Selberdenken, mehr noch, sinnlicher: es verhilft zum Selberfühlen. Weils drin ums Existentielle, ums Wesentliche geht, sagen wir: um Weltwahrnehmung“. Es ist aber dieser neue Gedichtband Christine Langers im Sinne des Großkritikers MRR nicht nur ein gutes 101., sondern es ist in genau 15 Jahren Christine Langers und mein fünftes Buch zusammen.
Und, das will ich meinen, das ist in diesem schnellebigen Literaturbetrieb, den man auch getrost „Haifischbecken“ heißen kann, etwas Besonderes, etwas doch ganz Seltenes. Also, zurück, Christine Langers „Vogelruf“ ist ein bild- und wortmächtiges „lyrisches Puzzle“, das sich Seite für Seite zu einem starken Großen und Ganzen zusammenliest, zusammenfügt – und über die längere Strecke zu einem veritablen Gedichtband wird. Zu einer Art „Musterbuch“, buchästhetisch äußerlich schon:
Elegant im Auftritt und Format, 104 starke Seiten schlank, um die 200 Gramm schwer, bester Umschlagkarton, schön eingewickelt, gut gestaltet, gut layoutet, auf gutes Papiergut gedruckt, mit einem bläulich-lichten Vor- und Nachsatz – und gar noch mit einem farblich abgestimmten Lesebändchen versehen. Und mit einem einfühlsam schönen Nachwort Mirko Bonnées noch verfeinert.
Leserinherz und Leserherz, was willst du mehr? Was das Buch nun aber innerlich zusammenhält, das zu klären, gar zuloben, ist meine Sache als Herausgeberverleger heute Abend nicht, das hieße pro domo reden, unter Verlegern ist so ein Selbstlob eigner Bücher wie ein Tabu. Nur soviel, dass – wenn wir’s nicht für gelungen hielten, wenn’s nicht ein gutes Etwa den entschieden-prägnanten Satz der verstorbenen Lyrikmeisterin Friederike Mayröcker: „Christine Langers Gedichte sind einfach sehr schön“.
Oder, so stand’s schon am Anfang ihrer Laufbahn Jahren über ihren ersten Band „Lichtrisse“ in der „Zeit“: „Zu entdecken ist Christine Langer: eine große Dichterin“. Und, Jürgen Kanold, kürzlich, in seiner schönen und zugewandten Beprechung des Buches in der Südwestpresse – mir hat seine seine Charakterisierung sehr zugesagt: „Christine Langers ‚Vogelruf‘ ist geradezu ein poetisches Brevier“.
Was aber ist, was war ein Brevier? Es war, es ist das Stundenbuch der Geistlichkeit, ihr Soll, täglich daraus für eine Stunde zu beten, also höchst-intensiv zu lesen … „Ein poetisches Brevier“: Was für ein literaturkritisches Kompliment! (Denken Sie nur doch an meinen Anfang, Jean Paul: „Wenn ein Buch nicht wert ist, zweimal gelesen zu werden, so ist es auch nicht wert einmal gelesen zu werden …“). Jetzt aber, liebe Premierengäste, Sie warten ja schon drauf, hör ich auf, überzeugen Sie sich grad einfach selber, seien Sie ganz Ohr, es liest für Sie, für uns: Christine Langer.
Vielen Dank. Und auf einen guten literarischen Abend.


Liebe Christine Langer, haben Sie jetzt, zu guter Letzt, einfach nochmals herzlichen Dank für Ihr Buch, unser fünftes Buch, Ihre intensive Lesung. Glückwunsch – und die Hoffnung, Ihr „Vogelruf“ möge gehört – und „breviermäßig“ höchst intensiv gelesen werden. Bei Ihnen, liebe Premierengäste, bedanke ich mich sehr – dafür, dass Sie da waren, ganz Ohr waren. Und, nochmals Jean Paul: „Dem Buchhändler gefallen keine Bücher, die bei ihm liegen bleiben …“ Oder, wenn das jetzt noch nicht deutlich genug war, Lessing, Gotthold Ephraim: „Was machete ich bloß mit meinem vielen Gelde, wenn ich keine Bücher kaufte?“
Nehmen Sie gleich also den „Vogelruf“ am schön gedeckten Büchertisch der Buchhandlung Jastram nur gerne mit – möglichst käuftlich halt! – lassen Sie sich das Buch von Christine Langer datieren, signieren und widmen – und dann, daheim: lesen Sie gut!
Vielen Dank.
Hubert Klöpfer, 19. Mai 2022
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Logo „Das Literarische Quartett“

Das literarische Quartett am Donnerstag, 26.Mai ab 23.15 Uhr
mit Thea Dorn, Eva Menasse, Jakob Augstein und Moritz von Uslar
und folgenden Büchern:

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Endlich. Nach langer Zeit. Ein neuer Versuch:

Die erste Seite
am Dienstag, den 7.Juni ab 19 Uhr
Wir stellen wieder vier neue Romane vor.
Es liest Clemens Grote.

Wir begrenzen die Zahl der Teilnehmenden auf 20.
Also bitte Plätze reservieren.

Vielen Dank und vielleicht/hoffentlich bis bald.

Freitag, 23.April

Heute haben
William Shakespeare * 1564
Richard Huelsenbeck * 1892
Vladimir Nabokov * 1899
Haldór Laxness * 1902
Dietrich Schwanitz * 1940
Andrej Kurkow * 1961
Geburtstag
und es ist der Welttag des Buches und des Bieres.
Todestag haben heute
Cervantes + 1850
W.Wordsworth + 1850
R.Huelsenbeck + 1892
R.D.Brinkmann + 1975
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Gotthold Ephraim Lessing
Lied. Aus dem Spanischen

Gestern liebt ich,
Heute leid ich,
Morgen sterb ich:
Dennoch denk ich
Heut und morgen
Gern an gestern.
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Heute ist der Welttag des Buches und irgendwie ist es anders, wie so vieles in diesem Jahr. Keine Schulklassen im Buchladen, die ihre kleine Lektüren abholen, keine extra Veranstaltungen.
Aber es gibt durch viele freie Zeit an den Abenden, viel Muse zum Lesen. Dieses genieße ich sehr und entdecke viele neue und alte Texte, über die ich mich freue, sie hier auf dem Blog, Ihnen vorzustellen.
Gleichzeitig bin ich heute morgen auf tagesschau.de über die Meldung gestolpert, dass 120 Geflüchtete vor den Libyschen Küsten ertrunken sind und dass im Mississippi-Delta in den USA der Wasserpegel, wegen des Klimawandels, steigt und demnächst wohl Menschen umziehen müssen.
Es ist nicht lustig im Moment auf der Welt.
Dann fiel mir das kleine Gedichten von Lessing heute morgen in die Hände. Passt, dachte ich und gleichzeitig habe ich das Gedicht „The Hill We Climb“ von Amanda Gorman im Kopf, die nach vorne schaut, in die Zukunft.

When day comes, we step out of the shade
aflame and unafraid
The new dawn blooms as we free it.
For there was always light.
If only we’re brave enough to see it.
If only we’re brave enough to be it.
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Unser Tipp des Tages:


Thomas Krippgans: „Resonanzraum
Im Eigenverlag TWENTYSIX und bei uns in der Buchhandlung € 16,99

Ein junges Forscherteam der weltweit äußerst renommierten Firma FortyTwo arbeitet an der Entwicklung von Bio-Computern. Dabei machen sie eine seltsame Beobachtung. Die Zellkulturen, mit denen sie arbeiten, verhalten sich nicht wie ein Computer, sondern stellen eine Art Gedanken-Transformator dar. Dieser Fund verändert das Leben der Menschheit wie keine Offenbarung zuvor. An der Entdeckung sind auch verschiedene staatliche und institutionelle Organisationen stark interessiert und versuchen das Forscherteam samt ihrem Wissen und die Zellkulturen in ihre Hände zu bekommen. Welche Auswirkungen der Fund und welch unglaublichen Fortschritte die Menschheit durch die Erkenntnisse daraus erzielt hat, zeigt sich im Jahr 2131. Immer noch unterliegen skrupellose Menschen der Versuchung, dieses Menschheitsgut an sich zu reißen, um ihren Profit rücksichtslos auszuweiten. Doch sie haben nicht mit den Unbestechlichen und Ehrlichen gerechnet.
Eine sehr spannender Science-Fiction-Thriller mit viel Überlegungen über unser jetziges und zukünftiges Leben.

Thomas Krippgans wurde in Stuttgart geboren, hat nach seiner Ausbildung zum Flugzeugmechaniker, Produktionstechnik in Ulm studiert. Zu seiner beruflichen Tätigkeit gehören Vorträge auf Konferenzen und Events in den USA, Japan und Europa. Zurzeit arbeitet er bei einem Security & Defence Unternehmen als Marketing Manager. In seiner Freizeit spielt er in einer Rock Band als Gitarrist, komponiert Stücke und schreibt Texte. Thomas Krippgans lebt in Ulm, ist verheiratet und hat drei Söhne.